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Eine Stille am Wendepunkt

Die Wintersonnenwende kommt leise, der kürzeste Tag gleitet beinahe unbemerkt vorbei. Im Garten scheint alles stillzustehen. Reif hält sich an den Rändern gefallener Blätter, der Boden sinkt in einen langen Atemzug und selbst die vertrauten Formen der Rosen wirken wie im Ruhestand. Diese Stille ist kein Ende, sondern eine Pause, ein Moment, in dem das Jahr innehält, bevor es sich wieder dem Licht zuwendet.

Die Struktur des Gartens erkennen

Für Gärtnerinnen und Gärtner besitzt die Sonnenwende einen eigenen Zauber. Es ist eine Zeit, hinauszugehen und die Struktur des Gartens klar zu sehen. Ohne den Überfluss des Sommers tritt die Form jeder Rose deutlicher hervor. Der Schwung einer Kletterrose an der Wand, die ausgewogene Gestalt eines gut erzogenen Strauches, das sanfte Ansteigen eines ruhenden Beetes. Alles, was sonst im Blattwerk verborgen liegt, steht nun offen und bereit für die kommende Saison.

Englische Rosen in Ruhe

Englische Rosen wirken zu dieser Jahreszeit besonders eindrucksvoll. Ihre Triebe sind kahl, die letzten Blätter haften wie Erinnerungen an den Sommer und doch ruht in jeder Knospe das Versprechen des neuen Jahres. Selbst im Schlaf besitzen sie eine gewisse Präsenz. Manche Sorten tragen Hagebutten, die im tiefen Winterlicht leuchten. Andere zeigen perfekte Silhouetten, ruhig und ausgewogen verzweigt. Ein Gang zwischen ihnen macht deutlich, wie sehr die Schönheit einer Rose auch in ihrer Form liegt und nicht allein in der Blüte.

Ein Moment für Rückblick und Hoffnung

Die Sonnenwende lädt gleichermaßen zum Nachdenken und Träumen ein. Viele Gärtnerinnen und Gärtner nutzen diesen Moment, um auf das vergangene Jahr zu blicken, auf alles, was gelungen ist, und auf das, was vielleicht anders werden soll. Es ist eine ideale Zeit, neue Rosen zu planen, sich vorzustellen, wie eine Kletterrose einen Eingang rahmt oder wie ein sanft apricotfarbener Strauch einem Beet Wärme schenkt. Planen fühlt sich hoffnungsvoll an, ein stiller Blick in die Zukunft, wenn das Licht am knappsten ist.

Licht, Reif und der feine Zauber des Winters

Auch die Natur trägt ihren Teil bei. An klaren Tagen steht die Sonne tief und wirft lange Schatten, die selbst vertrauten Beeten eine neue Dramatik verleihen. Reif zeichnet Linien entlang der Rosentriebe und sammelt sich in den Falten alter Blütenköpfe, die zu hellen Skulpturen werden. Vögel rücken näher an das Haus, suchen Schutz in den Zweigen. Der ganze Garten scheint den Atem anzuhalten und auf die langsame Rückkehr des Lichts zu warten, die mit der Sonnenwende beginnt.

Midwinterbräuche und leise Rituale

In alten englischen Traditionen war dieser Wendepunkt des Jahres ein Anlass für kleine, besinnliche Bräuche. Immergrün wurde ins Haus geholt, Kerzen leuchteten in Fenstern und mancher Spaziergang entlang der Gartenränder markierte symbolisch den Übergang. Eine Rose, die zu dieser Zeit gepflanzt wurde, galt manchmal als Wunsch nach Erneuerung und Ausdauer.

Der Garten träumt weiter

Auch wenn die Sonnenwende kurz ist, wirkt sie nach. Die Tage, die ihr folgen, verlängern sich kaum merklich, doch es ist tröstlich zu wissen, dass tief im kalten Boden die Wurzeln der englischen Rosen bereits auf das Erwachen des Frühlings vorbereiten. Ihre Ruhe ist unverzichtbar, ein Sammeln von Kraft für die reiche Blüte, die kommen wird.

Eine Pause voller Möglichkeiten

Die Wintersonnenwende im Garten zu erleben bedeutet, im stillsten Moment des Jahres zu stehen und zugleich zurück und nach vorn zu schauen. Sie erinnert uns daran, dass jede Pause eine Möglichkeit in sich trägt und dass selbst in der ruhigsten Jahreszeit der Garten bereits von Blüte träumt.

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