Gertrude Jekyll: Die Pflege der beliebtesten Rose der Welt
Rosa Gertrude Jekyll® (Ausbord) hat sich ihren Platz als Favoritin unter den Rosenzüchtern verdient und wurde 2025 zur beliebtesten Rose der Welt gekürt. Ihr Reiz liegt im reichen, klassischen Rosenduft und den leuchtend pinkfarbenen Blüten, die Gärtnerinnen und Gärtner seit Jahrzehnten begeistern. Doch Gertrude Jekyll ist mehr als nur schön. Sie passt sich dem Garten und der Art, wie sie gezogen wird, mühelos an - ob als Strauch oder als Kletterrose.
Eine Rose, die sich Ihrem Garten anpasst
Diese Rose ist anspruchslos. Sie gedeiht unter vielen Bedingungen, bevorzugt jedoch täglich mindestens vier Stunden Sonnenlicht. Auch Halbschatten wird gut vertragen, und sie eignet sich für nahezu jede Himmelsrichtung: Nord, Süd, Ost oder West. Wichtig ist nur, dass der Boden durchlässig ist und den Wurzeln Luft lässt. Eine Mischung aus Kompost oder gut verrottetem Mist bei der Pflanzung verbessert Struktur und Nährstoffgehalt des Bodens.
Gertrude Jekyll lässt sich ebenso gut im Kübel kultivieren. Für einen Strauch empfiehlt sich ein Topf mit etwa 45cm Tiefe und Breite. Eine Kletterrose benötigt ein etwas größeres Gefäß mit rund 60cm in beiden Maßen, um ihrer Wüchsigkeit gerecht zu werden. Eine ausgewogene Mischung aus 50 % Universalerde und 50 % Umtopferde schafft die ideale Grundlage für das Gedeihen im Topf. Während Trockenperioden sollte regelmäßig gegossen werden. Ein beweglicher Topf hat zudem den Vorteil, dass die Rose je nach Jahreszeit ins Licht oder in den Windschutz gerückt werden kann.
Wer Gertrude Jekyll als Strauch in ein Beet pflanzt, erzielt mit einer Dreiergruppe einen besonders stimmungsvollen, natürlichen Effekt. Dieser erinnert an den lässigen Charme englischer Cottage-Gärten.
Schnitt und Erziehung: So formen Sie Ihre Gertrude Jekyll
Die Rose selbst bleibt stets dieselbe. Doch durch Schnitt und Erziehung können Sie ihre Form nach Ihren Wünschen gestalten. Als Strauch bildet sie einen rundlichen Busch von etwa 1,1 m Höhe und 90 cm Breite, kann jedoch auch höher wachsen und ist daher am besten im hinteren Bereich eines Beetes aufgehoben. Im Frühjahr entfernt man zunächst abgestorbene oder schwache Triebe. Danach wird rund ein Drittel des letztjährigen Wachstums zurückgeschnitten. So wird die Mitte geöffnet, die Luftzirkulation verbessert und das Wachstum kräftiger Neutriebe gefördert.
Als Kletterrose kann Gertrude Jekyll über zwei Meter hoch werden. Zu Beginn der Saison sollten beschädigte oder zu dicht stehende Triebe entfernt werden. Die Haupttriebe werden möglichst waagerecht an einer Rankhilfe, einem Zaun oder einer Wand befestigt. Damit die Blüte besonders üppig und gleichmäßig ausfällt, lohnt es sich, die Triebe in gestaffelten Höhen anzubinden. So entstehen an verschiedenen Stellen Seitentriebe mit Blüten. Ein leichter Rückschnitt nach der ersten Blüte kann eine zweite, spätere Blüte im Sommer anregen.
Verblühtes entfernen für eine lange Blüte
Durch regelmäßiges Ausputzen bleibt Gertrude Jekyll blühfreudig. Wenn verwelkte Blüten entfernt werden, nutzt die Pflanze ihre Energie für die Bildung neuer Knospen statt zur Ausbildung von Hagebutten. Am besten schneidet man bis zum ersten gesunden, fünfteiligen Laubblatt oder bis zu einem kräftigen, nach außen wachsenden Trieb zurück.Die richtige Nährstoffversorgung
Eine ausgewogene Düngung unterstützt Gesundheit und Blütenpracht. Ein körniger Rosendünger im März und erneut im Juni sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffzufuhr. Für eine besonders reiche zweite Blüte im Sommer kann zusätzlich ein Tomatendünger verabreicht werden, der die Rose in ihrer zweiten Wachstumsphase unterstützt.
Schädlinge und Krankheiten
Gertrude Jekyll ist robust, doch wie alle Rosen kann sie anfällig für typische Probleme wie Sternrußtau oder Blattläuse sein. Eine regelmäßige Kontrolle und das rasche Entfernen befallener Blätter helfen, größere Schäden zu vermeiden. Bei Bedarf können geeignete biologische Mittel eingesetzt werden. Wichtig ist, stets die Anleitung zu beachten. Eine gute Luftzirkulation, die durch fachgerechten Schnitt entsteht, verringert das Risiko von Pilzkrankheiten zusätzlich.
Eine Rose mit Geschichte und Charakter
Benannt nach der berühmten Gartengestalterin Gertrude Jekyll, trägt diese Rose deren Erbe in sich. Sie verbindet Stärke mit Sanftheit, Struktur mit Duft. Sie verleiht dem Garten dauerhafte Schönheit und erfüllt ihn mit einem reichen Parfum.
Rosen wie Gertrude Jekyll brauchen Geduld und verlässliche Pflege. Dafür schenken sie über viele Jahre hinweg ihren einzigartigen Charme, der mit Farbe und Duft den Rhythmus der Jahreszeiten begleitet und sich still in die Geschichte eines Gartens einwebt.