Die Wahrheit über Sternrußtau: Ein Leitfaden für gesunde Rosen
Wenn Sie Rosen pflegen, haben Sie sicherlich schon vom Sternrußtau gehört, diesem lästigen Pilz, der selbst die schönsten Sträucher beeinträchtigen kann. Es ist eines der häufigsten Probleme, mit denen Gärtner zu kämpfen haben. Zwar tötet Sternrußtau die Rosen nicht direkt, doch kann er ihnen erheblich zusetzen, wenn man ihn unbehandelt lässt.
Sternrußtau zeigt sich zuerst als dunkle Flecken auf den Blättern – schwarz oder tiefbraun, manchmal mit einem leicht violetten Schimmer. Die Flecken haben oft unscharfe Ränder und sind häufig von einem gelben Ring umgeben. Meist beginnen sie an den unteren Blättern, nahe am Boden, wo Regen und Spritzwasser Pilzsporen vom Boden zu den Blättern tragen. Mit der Zeit wachsen die Flecken und können zu größeren, verschmolzenen Stellen werden, die die Blätter gelb verfärben. Wenn das passiert, fallen die Blätter ab, und die Rose verliert einen großen Teil ihrer Blattfläche, die sie zum Sonnenlicht-Einfangen und zur Nahrungsproduktion benötigt.
Der Pilz entsteht nicht einfach aus dem Nichts. Er überwintert und versteckt sich in abgefallenen Blättern und alten Stängeln, wo er geduldig auf den Frühling wartet. Wenn das Wetter wärmer wird und besonders feucht bleibt, erwacht der Pilz und befällt das frische Wachstum. Er breitet sich über Wind, Wasser und sogar über Ihre Gartengeräte aus, wenn diese nicht richtig gereinigt werden. Ein wichtiger Hinweis: Rosen, die zu dicht gepflanzt sind oder schlecht belüftet werden, bieten dem Pilz genau das richtige Umfeld – feucht und geschützt – in dem er sich schnell ausbreiten kann.
Auch wenn Sternrußtau Ihre Rose nicht tötet, schwächt er sie doch erheblich. Mit weniger Blättern kann die Pflanze weniger Fotosynthese betreiben, was ihr Wachstum und ihre Blütenbildung beeinträchtigt. Schwächere Pflanzen sind zudem anfälliger für weitere Belastungen wie Hitze, Schädlinge oder andere Krankheiten. Deshalb ist es klug, den Sternrußtau frühzeitig in Schach zu halten.
Wie Sie Sternrußtau vorbeugen können
Vorbeugung ist die beste Medizin. Gießen Sie Ihre Rosen vorzugsweise nur am Boden. Nasse Blätter bieten Sporen einen idealen Platz zum Keimen und Eindringen. Wenn Sie dennoch von oben gießen müssen, zum Beispiel aufgrund der Gartengestaltung, tun Sie dies möglichst früh am Tag, damit die Blätter schnell trocknen.
Die Wahl der richtigen Rosensorte macht einen großen Unterschied. Einige Sorten sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten als andere. Das Pflanzen dieser robusteren Sorten und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen sowie gute Sonnenlichtzufuhr helfen, die Rosen gesund zu halten und den Pilz weniger einzuladen. Das Ergänzen der Rosen mit Begleitpflanzen schafft nicht nur mehr Schönheit, sondern vergrößert sanft die Abstände zwischen den Pflanzen und verlangsamt so die Ausbreitung des Sternrußtau.
Auch eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist wichtig. Eine regelmäßige Gabe eines ausgewogenen Langzeitdüngers stärkt Ihre Rosen über die gesamte Saison hinweg. Eine gut genährte Rose ist eine widerstandsfähige Rose. Ergänzende Blattdüngungen, wie flüssige Algenextrakte oder Rosentinkturen, können helfen, verlorenes Laub nachwachsen zu lassen und die Vitalität zu erhalten, sind aber keine Heilmittel gegen Sternrußtau.
Wenn der Pilz dennoch auftritt, entfernen Sie die befallenen Blätter und schneiden Sie infizierte Triebe zurück. Sammeln Sie auch abgefallenes Laub und sonstige Pflanzenteile gründlich auf und entsorgen Sie diese lieber in der grünen Tonne statt im Kompost, um eine Neuinfektion im nächsten Jahr zu vermeiden.
Der Winterschnitt bietet die Gelegenheit, die Luftzirkulation zu verbessern, indem alte oder abgestorbene Triebe, besonders im Pflanzeninneren, entfernt werden. Nach dem Schnitt ist eine gute Mulchschicht hilfreich, um im Boden verbliebene Sporen zu unterdrücken und die Feuchtigkeit zu halten. Kompost, Blattmulch oder organische Bodenverbesserer sind hierfür bestens geeignet – etwa zwei Zentimeter dick.
Vergessen Sie nicht, Ihre Gartenscheren und Werkzeuge regelmäßig zu desinfizieren. Ein Wisch mit Spiritus oder einem geeigneten Desinfektionsmittel verhindert, dass Sie den Pilz von Pflanze zu Pflanze übertragen.
Wann Fungizide wirklich die letzte Wahl sind
Manchmal hält sich der Sternrußtau trotz aller Pflege hartnäckig. In solchen Fällen können organische Fungizide mit Schwefel helfen, den Befall einzudämmen. Diese sollten gleich beim ersten Auftreten der Krankheit und nur an trockenen, windstillen Tagen angewendet werden. Es gibt auch stärkere chemische Mittel, doch sollten diese sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden, immer unter Rücksicht auf das empfindliche Gleichgewicht im Garten.
Wichtig ist zu wissen, dass Spritzmittel den Sternrußtau während der Saison nicht vollständig beseitigen. Sie verlangsamen den Pilz vielmehr und schützen das neue Wachstum, wenn sie früh und regelmäßig angewendet werden. Ein Wechsel der eingesetzten Fungizide kann zudem verhindern, dass der Pilz Resistenzen entwickelt.
Denken Sie daran: Fungizide sind wirklich nur dann angebracht, wenn alle anderen vorbeugenden Maßnahmen ausgeschöpft sind. Mit Geduld, sorgfältiger Pflege und Aufmerksamkeit können Ihre Rosen gesund und prächtig bleiben und Ihnen Jahr für Jahr Freude schenken.