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Wildtriebe verstehen und beherrschen

Wildtriebe gehören zu den kleinen Eigenheiten des Rosenanbaus, die oft für Verwirrung sorgen. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf – meist weit unten an der Pflanze oder sogar aus dem Boden daneben – und es ist nicht immer leicht zu entscheiden, was damit geschehen soll. Sind sie ein Zeichen von Stärke oder Anlass zur Sorge?

Die Antwort hängt davon ab, woher sie stammen. Manche kräftigen Neutriebe sind völlig natürlich und sogar erwünscht; andere hingegen entfernt man besser. Die Kunst liegt darin, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Was ist ein Wildtrieb?

In den meisten Fällen ist ein Wildtrieb ein Austrieb, der nicht zu der Rose gehört, die Sie gepflanzt haben. Viele Rosen werden veredelt, das heißt, die edle Sorte wird auf ein separates Wurzelsystem gesetzt, das wegen seiner Robustheit ausgewählt wurde. Gelegentlich bildet diese Unterlage einen eigenen Trieb – den Wildtrieb.

Überlässt man ihn sich selbst, kann er dem veredelten Teil Kraft entziehen, die Pflanze schwächen oder sie gar völlig überwuchern. Selbst wenn er irgendwann blüht, erscheinen meist blasse, einfache Blüten, die dem reichen Charakter einer Englischen Rose nicht nahekommen.

Einen Wildtrieb erkennen

Das sicherste Merkmal ist sein Ursprungspunkt. Entspringt ein Trieb unterhalb der Veredelungsstelle – jener leicht knotigen Verdickung nahe der Pflanzenbasis – oder aus dem Boden in etwas Entfernung, handelt es sich nahezu immer um einen Wildtrieb.

Vielleicht haben Sie gehört, Blattform oder -farbe könnten Aufschluss geben. Zwar besitzen Wildtriebe oft glatte Stiele und hellere Blätter, doch manche gesunden Triebe sehen ähnlich aus. Rosen können fünf, sieben oder gar neun Fiederblättchen haben, und junges Laub zeigt häufig einen rötlichen Schimmer. Diese Merkmale sind für sich allein genommen kein verlässlicher Hinweis. Sehen Sie stets zuerst nach, wo der Trieb beginnt.

Wann Wachstum an der Basis ein gutes Zeichen ist

Nicht jeder Austrieb in Bodennähe ist problematisch. Rosen treiben oft starke neue Stiele direkt oberhalb der Veredelungsstelle aus. Diese sogenannten Basistriebe sind ein erfreuliches Zeichen für gesunden Wuchs und tragen später einige der schönsten Blüten der Saison.

Bevor Sie also etwas entfernen, lohnt es sich, genau hinzuschauen, wo der Trieb entspringt.

Einen Wildtrieb entfernen

Sind Sie sicher, dass es ein Wildtrieb ist, entfernen Sie ihn mit der Hand statt ihn abzuschneiden. Ein glatter Schnitt kann neues Austreiben anregen. Folgen Sie dem Trieb bis zu seinem Ansatz – manchmal muss dazu etwas Erde beiseitegeschoben werden – greifen Sie ihn so dicht wie möglich an der Unterlage und reißen Sie ihn in einer zügigen Bewegung ab.

Dies gelingt am leichtesten, solange der Trieb noch jung ist. Wartet man zu lange, wird er zäher und treibt eher erneut aus.

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Worauf man bei Hochstammrosen achten sollte

Hochstamm¬rosen – auch Stammrosen genannt – können entlang des Stammes oder an der Basis Austriebe bilden. Diese heißen Stamm¬triebe. Sie stammen nicht aus der Unterlage, entziehen aber doch der blühenden Krone Kraft und sollten ebenso an ihrem Ursprung per Hand entfernt werden, damit sich die Rose auf ihr Blütendach konzentrieren kann.

Warum erscheinen Wildtriebe überhaupt?

Wildtriebe zeigen sich oft, wenn eine Rose unter Stress steht – sei es durch Trockenheit, Beschädigung oder eine zu hoch sitzende Veredelungsstelle. Beim Pflanzen hilft es deshalb, die Veredelung zwei bis drei Zentimeter unter der Bodenoberfläche zu platzieren. Das schützt sie und fördert ein ausgeglichenes Wachstum.

Eine Rose in guten Händen

Wildtriebe sind keine Seltenheit, doch sind sie kein Grund zur Furcht. Wer weiß, worauf er achten muss, hat sie leicht im Griff. Mit wachsamen Augen und etwas Umsicht bleibt Ihre Rose ihrer wahren Gestalt treu, wächst kräftig und schenkt Jahr für Jahr ihre herrlichen Blüten.

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