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David C. H. Austin OBE
1926 – 2018
Vom Schuljungen zum Rosenzüchter
Aussähen der Samen

David Austin war in den 1940er-Jahren noch ein Teenager. Rosen faszinierten ihn jedoch schon damals. Kurze Zeit später wurde sein Hobby zu seiner Lebensaufgabe. Seine erste Rose, „Constance Spry“, brachte er 1961 heraus. Im Laufe seines Lebens schuf er über 200 neue Rosen und damit eine beispiellose Kollektion, die sich weltweiter Bewunderung erfreut. Nach 80 Jahren ist unser Ziel bei David Austin noch immer dasselbe wie damals zu seinen Anfängen – eine noch schönere Rose zu schaffen.

Erste Triebe

David Austin wuchs im ländlichen Shropshire auf und entwickelte schon als Kind eine Leidenschaft für Pflanzen. Wirklichen Ansporn erhielt sein Interesse an Blumen, als er versteckt in der Schulbibliothek eine Zeitschrift namens Gardens Illustrated fand. Ermutigt von seinem Lehrer beschloss er, seiner neu entdeckten Leidenschaft zu folgen.

James Baker, ein Freund von Davids Vater, betrieb eine Pflanzenschule in der Nähe der Familienfarm. David besuchte ihn oft zusammen mit seinem Vater und war fasziniert von den neuartigen Sorten von Lupinen, die James züchtete. Die Idee, er könne selbst neue Pflanzensorten entwickeln, nahm allmählich Gestalt an. David war auf einem Bauernhof aufgewachsen und verfügte über gründliche Pflanzenkenntnisse, aber sein Wissen in der wenig praktischen Welt der Blumen anzuwenden fand keine Billigung bei seinem Vater. Erst als Davids Schwester ihm zum 21. Geburtstag Edward A. Bunyards Buch „Old Garden Roses“ schenkte, begann er, sich in Rosen zu verlieben.

Wachstumsschmerzen

Mit seiner neuen Leidenschaft für Rosen beschloss David, Rosenzucht zu seinem Hobby zu machen. Seine ersten Pflanzen bestellte er mit Anfang Zwanzig. Die Schönheit der Pflanzen begeisterte ihn, aber sein wirkliches Interesse galt den Alten Rosen. Der damalige Trend hingegen favorisierte moderne Teehybride. Er beschloss, einige unterschiedliche Sorten zu bestellen und sie zu vergleichen.

David war von den Teehybriden wenig angetan, aber er erkannte, dass sie Attribute besaßen, den Alten Rosen fehlten: eine sehr viel größere Farbpalette und die Fähigkeit, mehrfach zu blühen. Dies war die ausschlaggebende Erleuchtung für ihn: die Erkenntnis, dass er die Chance hatte, etwas völlig Neues zu schaffen – eine Rose, die die Schönheit und den Duft Alter Rosen mit den Vorzügen moderner Rosensorten kombinierte.

Blütezeit

David begann zielstrebig mit dem langsamen Prozess des Züchtens dieser neuen Art von Rose. Sein Mangel an Erfahrung kam ihm teuer zu stehen, als seine ersten Setzlinge einer Pilzerkrankung zum Opfer fielen. Er musste im darauffolgenden Jahr neu beginnen. Mit Zeit und außerordentlichem Engagement und Ausdauer schuf David jedoch schließlich 1961 seine erste Rose, „Constance Spry“ (Ausfirst). Branchenexperten erklärten standhaft, dass niemand diese „altmodischen Rosen“ kaufen würde, und Gärtnereien weigerten sich, sie in ihr Sortiment aufzunehmen. David ließ sich nicht entmutigen. Er beschloss, aller Kritik zum Trotz seine Rosen selbst an die Öffentlichkeit zu verkaufen. Sein Küchentisch in Shropshire wurde zur Vertriebszentrale. Er verkaufte zusätzlich eine breite Auswahl anderer Rosen, unter anderem Alte Rosen, Kletter- und Ramblerrosen.

Wachstum und Anerkennung

David erlebte 1983 seinen ersten bahnbrechenden Erfolg, als er drei Englische Rosen auf der Chelsea Flower Show vorstellte, darunter auch die nach seinem guten Freund und Mentor, dem hoch angesehenen Gärtner Graham Thomas, benannte Rose. Die Reaktion sowohl der Presse als auch der Öffentlichkeit auf Rosa „Graham Thomas“ (Ausmas) war überwältigend. David schreibt die Anerkennung und den Erfolg Englischer Rosen in hohem Maße dieser Rose zu. Im darauffolgenden Jahr erhielt David Austin die erste von vielen Goldmedaillen auf der RHS Chelsea Flower Show. Der Rosengarten von David Austin wurde mit der Zeit zu einer der Hauptattraktionen für Besucher und ist das bis heute geblieben.

Mit der steigenden Beliebtheit begann auch das Gärtnereigeschäft zu wachsen. Mit den zusätzlichen Einnahmen konnten die rostigen, zugigen alten Scheunen mit modernen Packschuppen ersetzt werden. Anstelle der baufälligen Gewächshäuser für die Zucht wurden größere, geräumigere errichtet, wenn sie auch noch aus zweiter Hand stammten. Auch der noch neue Rosengarten, der inzwischen als einer der schönsten weltweit gilt, wurde größer.

Branchenführer mit preisgekrönten Rosen

Davids unermüdliche Bemühungen um immer noch schönere Rosen wurden weiterhin von Erfolg gekrönt. Sowohl seine Erfolge als Züchter als auch seine Rosen gewannen Auszeichnung um Auszeichnung.

Seine Erfolge in der Rosenzucht wurde mehrfach preisgekrönt, unter anderem 2007 mit einer Order of the British Empire für Dienste für die Gärtnerei – einer seiner stolzesten Momente, den er berühmterweise so kommentierte: „Jeden Tag bin ich aufs Neue erstaunt, welches Glück ich hatte, mein Leben der Rosenzucht widmen zu können. Meine größte Belohnung ist es, zu sehen, wie viel Freude meine Rosengärtner und Rosenliebhaber auf der ganzen Welt bringen.“ David erhielt auch die Victoria Medal of Honour von der Royal Horticultural Society, ein Ehrendiplom der University of East London und die Dean-Hole-Medaille der Royal National Rose Society.

Auch seine Rosen wurden weltweit ausgezeichnet. „Gertrude Jekyll“ wurde zweimal zur britischen Lieblingsrose gewählt, und 28 Englische Rosen wurden von der Royal Horticultural Society mit dem renommierten Award of Garden Merit geehrt. Der Garten in Albrighton, das Zuhause von David Austin und seiner National Collection of English Roses, erhielt 2015 von der World Federation of Rose Societies den Award of Garden Excellence.

Über 30 Jahre hinweg wurden David Austins Ausstellungsstücke für die RHS Chelsea Flower Show und das RHS Hampton Court Palace Garden Festival mit bisher insgesamt 43 Goldmedaillen ausgezeichnet.

„Jeden Tag bin ich aufs Neue erstaunt, welches Glück ich hatte, mein Leben der Rosenzucht widmen zu können. Meine größte Belohnung ist es, zu sehen, wie viel Freude meine Rosen Gärtnern und Rosenliebhabern auf der ganzen Welt bringen.“

Hinter den Rosen

Neben seiner Leidenschaft für Rosen liebte David Literatur. Seine Wohnzimmerwände waren bedeckt von Bücherregalen mit den verschiedensten Werken. Das erste von ihm selbst verfasste Buch war das 1988 veröffentlichte „The Heritage of the Rose“. Die erste Auflage von „The English Rose“ veröffentlichte er 1993 – dies war das definitive Werk zu seiner eigenen Schöpfung, das von Kritikern weltweit gelobt wurde. Ganz besonders liebte David die Poesie. Er veröffentlichte 2014 eine Kollektion seiner eigenen Gedichte unter dem Titel „The Breathing Earth“, die seine Lebenserfahrung und seine Liebe zur Natur widerspiegelt.

Er mag als Vater der Englischen Rosen gelten, aber David war auch ein Familienmensch. Während sein Unternehmen expandierte, blieb er seinen Wurzeln in Shropshire auch geografisch treu und lebte mit seiner Familie weiterhin auf der Farm. Sein Sohn, David Jr., trat dem Betrieb 1990 bei. Gemeinsam entwickelten sie David Austin Roses in ein weltweites Unternehmen mit Geschäftsstellen in Europa, Japan und den USA, und schufen gleichzeitig ein florierendes Schnittblumengeschäft speziell für Hochzeiten und besondere Anlässe. In der jüngeren Vergangenheit traten auch zwei seiner Enkel dem Unternehmen bei. David Austin Roses ist bis heute ein Familienbetrieb.

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